Kapelle

Anja Baumann

Geschichte und Wappen
Marktgemeinde Oberschwarzach

Das Gebiet von Oberschwarzach war seit dem 12. Jh. im Besitz der Herren von Stollberg, die auf der gleichnamigen Burg saßen. 1236 kam Oberschwarzach in den Besitz des Hochstiftes Würzburg. Nach Zerstörung der Burg Stollberg im Bauernkrieg von 1525 wurde das würzburgische Amt nach Oberschwarzach verlegt. Es nannte sich weiterhin ‚Amt Stollberg zu Oberschwarzach‘. Bereits damals umfasste das Amt die heutigen Orte der Marktgemeinde Oberschwarzach.

Im Gemeindewappen ist dieses Besitzverhältnis symbolisiert durch den Hirsch der Herren von Stollberg und den vom Hochstift Würzburg stammenden Wappenfarben der oberen Schildhälfte, Rot und Silber. Die politische Gemeinde deckt sich mit der Pfarrei Oberschwarzach. Diese wird ebenfalls bereits im 12. Jh. genannt, mit dem Patrozinium St. Peter und Paul. Im Gemeindewappen finden sich als Attribute der beiden Heiligen Schlüssel und Schwert.  Der Wellenschnitt, der in der Heraldik als Symbol für Wasser oder Fluss gilt, stellt  im Wappen die Schwarzach dar. Die Schwarzach entspringt im Gemeindegebiet. Sie gibt dem Markt den Namen. Die Fahne der Gemeinde ist Gelb-Schwarz. (Alle Angaben nach Universität Würzburg;  Datum der Genehmigung des Wappens: 15.10.1981, Entwurfsfertiger des Wappens: Karl Haas, Kronach).

Erläuterung des Ortsnamens
Die historische Bezeichnung des Ortes lautet: ’sub castro Stolberg‘ – Schwarzach unter der Burg Stollberg. In mittelalterlichen Urkunden wird „Curia Swarza“ genannt, also ein Hofgut unweit des Bächleins Schwarzach. Der Name kann als ’schwarzer Bach‘ gedeutet werden im Sinne von ‚Wasser, das sich auf dunklem Bachgrunde zu Tale schlängelt‘. Die Beifügung „Ober“ wurde vermutlich dem ursprünglichen Ortsnamen vorangestellt, um eine Verwechslung der nahgelegenen Dörfer und Städten Schwarzach, Münsterschwarzach und Stadelschwarzach zu vermeiden und den Ort zu lokalisieren: Am Oberlauf der Schwarzach.
Die Beifügung „Markt“ für Oberschwarzach
Oberschwarzach war für viele Steigerwald-Gemeinden kirchlicher Mittelpunkt und somit auch ‚Einkaufsmarkt‘.  Im Laufe der Zeit bekam der Ort das Recht, vier Jahrmärkte abzuhalten. Zusätzlich durften vier Viehmärkte und ein Häfnermarkt (Töpfermarkt) stattfinden.
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